ÖPNV-Chaos im Landkreis Mayen-Koblenz
Die Beschwerdeliste von Eltern und Fahrgästen seit dem Fahrplanwechsel ist lang. Sie reicht von Verspätungen und Bus-Ausfällen, fehlenden Fahrpläne bis hin zu ortsunkundigen und der deutschen Sprache nicht mächtigen Fahrer. Aber wenn die Sicherheit unserer Kinder in den Schulbussen nicht mehr gewährleistet ist, ist das Maß mehr als voll! Diese andauernden Missstände im ÖPNV des Kreises Mayen-Koblenz sind nicht hinnehmbar und müssen umgehend beseitigt werden“, fordert der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Maximilian Mumm. Der neue Vertragspartner, die zum Transdev-Konzern gehörenden Verkehrsbetriebe Rhein-Eifel-Mosel (VREM), sei offensichtlich nicht in der Lage, die vertraglich vereinbarten Leistungen zu erbringen. Die SPD-Kreistagsfraktion wünscht sich einen Einblick in die Vorgehensweise und Strategie der Kreisverwaltung, wie sie gedenkt, die Problematik aufzulösen. Zu diesem Zweck richtete sie eine schriftliche Anfrage am 11.01.2022 an Landrat Dr. Alexander Saftig.
Die SPD-Fraktion regt darüber hinaus an, den ÖPNV in Eigenregie des Landkreises zu übernehmen. Das Beispiel der Stadt Koblenz, die seit Jahren gute Erfahrungen machten, zeige, dass dieses Vorhaben realisierbar sei. In den letzten Jahren haben wir gesehen, vor welch unangemessenen finanziellen Aufwand der Kreis durch Kündigungen von Unternehmen und damit einhergehenden Notvergaben gestellt wurde. Zum einen ist der Landkreis einfach näher dran und kann das Angebot zum anderen wesentlich attraktiver gestalten. Ein weiterer Vorteil wäre, dass man das Personal selbst sorgfältig aussuchen kann und eine angemessene Bezahlung der Fahrer gewährleistet wäre. Nach der erfolgreichen Videokonferenz der SPD Kreistagsfraktion am 20.01.2022 befasst sich der Ausschuss für „Umwelt, Klima und Verkehr“ am 27.01.2022 und der Kreisausschuss am 31.01.2022 mit dem Thema: Neues Linienbündelungskonzept beim ÖPNV des Landkreises – Prüfung der rechtlichen Möglichkeiten gegen den Konzessionsinhaber auf Antrag der SPD-Kreistagsfraktion. SPD Kreistagsmitglied Herbert Keifenheim wurde u.a. in den sozialen Medien mitgeteilt: über den festgefahrenen Bus zwischen Reudelsterz-Monreal auf dem Landwirtschaftsweg, über ausländische Busfahrer die Schulkinder gebeten haben auf dem Smartphone bei GoogleMaps mal nachzusehen, wohin sie fahren müssen, sie kennen keine Haltestellen oder Strassen in den einzelnen Ortsgemeinden. Die aktuellen Busfahrpläne hängen z.T. noch nicht aus, so in Mayen, Kürrenberg oder in Monreal. Auch lange nicht jeder Bürger/in hat die Möglichkeit um im Internet in der BusApp für Android und IOS im Fahrplan nachzusehen, ob und wann der Bus kommt.
Es ist auch schon zu mehreren Busunfällen gekommen, Gott sei Dank wurden keine Schülerinnen und Schüler oder sonstige Fahrgäste verletzt.