Die Ostern 1930 aufgenommenen Schüler sind vollkommen gesund.
Am 20. Mai 1930 wurde in Weiler durch den Hochwürdigen Herrn Bischof Bornewasser das Sakrament der Firmung gespendet. Unsere Kapelle wurde besichtigt. Abends wurde dem hochwürdigen Herrn durch den Kirchenchor, unter Leitung des Lehrers von Hirten, ein Liederstrauß dargebracht. Der Lehrer von Hirten hielt eine Ansprache an den hohen Herrn. Niederstraße
25. Mai 1930: Elternbeiratswahl. Es wurde kein Wahlvorschlag eingereicht.
1. Juli: Befreiungsfeier
Um die Feuchtigkeit aus der Giebelwand 1930 zu entfernen wurde in den Augustferien von der Firma Meuth und Meurer – Mayen der alte Putz abgeschlagen und eine neue Mischung aus Rheinsand, Zement und Kalk aufgelegt. Doch ist nur eine geringe Besserung eingetroffen. Aus dem Holzwerk wachsen Pilze und der Modergeruch hält an. Die Schulhof mauer wurde neu beworfen, an 2 Fenstern wurden Läden angebracht. Im Schulsaal wurde ein neuer Schrank aufgestellt. Preis 135 RM Da ein Schornstein durch herabfallende Ziegel verstopft war, wurde der Kamin durchbrochen.
Am 4. September Reichsjugendwettkämpfe in Anschau. Die Schule Hirten stellt drei Bewerber, von denen der Schüler Alfons Müller aus Kreuznick 47 Punkte erreichte und zu den besten Teilnehmern zählte.
Der Schulvorstand zeigte sich einverstanden zu der vorgeschlagenen Ferienänderung.
An der Reichstagswahl am 14. September 1930 beteiligen sich von 70 Wahlberechtigten nur 47
Gewählt: Zentrum NSDAP DKP DN ungültig
20 17 1 8 1
Vom 1. bis 30. Dezember 1930 Zeichenlehrgang in Mayen.
Am 2. Januar 1931, Nachmittag 12.30 Uhr stand das Anwesen Hallfell in Flammen und brannte fast ganz nieder. Eine Kuh und zwei Schweine erstickten, das übrige Vieh konnte gerettet werden. Entstehungsursache: Kurzschluss. Der Schaden ist durch Versicherung gedeckt. Die Gemeinde Hirten kauft Hallfell eine Kuh, auch erhielt der Abgebrannte vom Amt Mayen-Land eine Bescheinigung zu Sammlungen in den benachbarten Ortschaften.
9. März 1931 Reichsjugendwettkampf in Anschau, 1 Teilnehmer kein Preis.
Im Jahre 1931 wurden vier Arbeitsgruppen besucht:
23. Juni in Anschau
16. Juli in Reudelsterz
21. September in Bermel
24. November in Monreal
22. März: Goethefeier
1932: Zur Reichspräsidentenwahl am 20. März 1932
18 Stimmen: Hindenburg, 29 Stimmen: Adolf Hitler
10. April: 25 Stimmen Hindenburg, 33 Stimmen Adolf Hitler
Landtagswahl 24. April 1932
7 Stimmen: Deutsch Nationale, 18 Stimmen Zentrum, 41 Stimmen NSDAP
16.02.1932 Arbeitsgemeinschaft in Ditscheid
26.04.1932 Arbeitsgemeinschaft in Luxem
16.06.1932 Arbeitsgemeinschaft in Niederelz
Arbeitsgemeinschaft in Boos
31.07.1932 Reichstagswahl: 23 Stimmen Zentrum; 38 NSDAP
Zur Elternbeiratswahl ging kein Wahlvorschlag ein.
Arbeitsgemeinschaft in Münk
06.11.1932 Reichstagswahl: 30 Stimmen NSDAP; 20 Stimmen Zentrum, 1 Stimme DNP
26:11:1932 Arbeitsgemeinschaft in Monreal
19:01:1933 Arbeitsgemeinschaft in Hirten
16:03:1933 Arbeitsgemeinschaft in Weiler
22.05.1933 Arbeitsgemeinschaft in Nachtsheim
05.03.1933 Reichstagswahl: Wahlberechtigt: 82 Gewählt 67
56 Stimmen NSDAP; 11 Stimmen Zentrum
05.03.1933 Landtagswahl: Wahlberechtigt: 82; Gewählt: 67
54 Stimmen NSDAP; 11 Stimmen Zentrum; 1 Stimme Schwarz Weiß Rot; 1 Stimme Staatspartei;
08.03.1933 auf Anordnung des preußischen Unterrichtsministerium Schulfrei wegen des Ausfalls der Reichstagswahl und der nationalen Erhebung des ganzen deutschen Volkes.
Anordnung der Regierung:
Vom Montag, den 13.03. bis Mittwoch 15.03. Beflaggung der öffentlichen Gebäude.
Weil die Fahnen noch nicht gleich konnten beschafft werden, zeigte das Schulhaus die Fahnen erst von Dienstag Mittag an. Es kostete die Gemeinde viel Mühe die Fahnen rechtzeitig zu beschaffen. Das Schulhaus zeigte 3 Tage Fahnenschmuck.
Die Kinder wurden auf die Bedeutung hingewiesen, auch weiterhin im Unterricht.
12.03.1933 Provinziallandtagswahl:
52 Stimmen NSDAP; 14 Stimmen Zentrum; 4 Stimmen ungültig;
Kreistagswahl:
33 Stimmen NSDAP; 17 Stimmen Zentrum; 1 Stimme Bürgerb.; 2Stimmen ungültig
Amtswahl:
41 Stimmen NSDAP; 20 Stimmen Zentrum; 2 Stimmen Arb. u. Inn; 4 Stimmen Theisen Johann, Kürrenberg
Gemeinderatswahl:
26 Stimmen Bauer; 22 Stimmen Dahlmann; 21 Stimmen Adams
21. März1933: Zusammentritt des Reichstages in der Garnisonskirche Potsdam
Das Schulgebäude zeigt 3 Fahnen: Schwarz, weiß, rot; Schwarz, weiß und die Hakenkreuzfahne
Um 11:45 Uhr versammelten sich die Schulkinder im Schulsaal, wo der Lehrer sein eigenes Rundfunkgerät aufgestellt hatte. Er schaffte den Kindern Einstimmung in das, was sie am Rundfunk erleben sollten, Staatsakt in der Garnisonskirche Potsdam.
Die Kinder hörten gespannt den Worten des Herren Reichspräsidenten und des Herren Reichskanzlers.
In einer Ansprache wies der Lehrer auf die Bedeutung des Tages hin. Mit dem Hoch auf Regierung und Vaterland und dem Deutschlandlied schließt die Feier.
Deutsche Nationalhymne („Das Lied der Deutschen“)
1. Deutschland, Deutschland über alles, über alles in der Welt!
Wenn es stets zum Schutz und Trutze brüderlich zusammenhält,
von der Maas bis an die Memel, von der Etsch bis an den Belt.
Deutschland, Deutschland über alles, über alles in der Welt!
2. Deutsche Frauen, deutsche Treue, deutscher Wein und deutscher Sang
sollen in der Welt behalten ihren alten schönen Klang,
uns zu edler Tat begeistern unser ganzes Leben lang.
Deutsche Frauen, deutsche Treue, deutscher Wein und deutscher Sang!
3. Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland!
Danach laßt uns alle streben brüderlich mit Herz und Hand!
Einigkeit und Recht und Freiheit sind des Glückes Unterpfand.
Blüh im Glanze dieses Glückes, blühe deutsches Vaterland!
1. Mai 1933: Tag der nationalen Arbeit.
Die Schulkinder wurden während der Ferien, die bis zum 1. Mai dauerten, mehrmals im Schulsaal zusammengerufen. Gedichte und Lieder wurden geübt. Der Schulsaal wurde vom Lehrer selbst geschmückt, ebenso die Hauswand. Grüne Zweige, Tannenreiser, Fähnchen -schwarz-weiß-rot, Hakenkreuzfähnchen, gaben dem Schulhaus von außen ein
prächtiges Ansehen. Am Samstag sammelten die Schulkinder im Dorf Stroh und Holz, brachten es zum Gemeindevorsteher Steffens, der es auf die „Holl“ fuhr. Sonntag Abend versammelten sich um 8:30 Uhr die Schulkinder auf dem Schulhof zum Fackelzug. Die Mitglieder der NSDAP folgten, Musikanten hatten sich freiwillig zur Verfügung gestellt. Die Jünglinge und Männer folgten. Unter Gesang und Musik ging es zur Kreuznick, von da zum Feuerplatz. Ein mächtiges Feuer loderte auf. Lieder wechselten mit Musikvorträgen. Lehrer Marx wies in einer Rede auf die Bedeutung des Tages hin und schloss
mit einem Sieg Heil auf Führer und Vaterland.
Deutschlandlied und Horst Wessellid klangen begeistert zum Sternenhimmel.
Am Abend im Schulsaal anhören der Übertragung vom Hexentanzplatz.
Am 26. Mai 10:00 Uhr war Anhören der Darbietung durch Schulfunk, die im Unterricht verwertet wurde.
Am 27. Mai Erinnerung an die Erschießung Schlageters. Schulfeier.
Der Samstag – Unterricht war dem Gedächnis Schlageters gewidmet.
Schlageter, Albert Leo geb. am 12.08.1894 in Schönau (Kr. Lörrach), führte während der Ruhrbesetzung (1923) Anschläge auf Verkehrsverbindungen der frz. Truppen aus und wurde durch ein frz. Kriegsgericht zum Tode verurteilt und am 26.05.1923 auf der Golzheimer Heide bei Düsseldorf erschossen.
Am 16. Juni Volkszählung, am 17. Schulfrei. Der Lehrer war Zähler.
Am 24. Juni Fest der Jugend in Anschau. Beim Sonnenwendfeuer, an dem sich das ganze Dorf beteiligte, hielt der Ortslehrer eine Ansprache. Gedichte und Lieder wechselten ab.
01. Juli 1933: Mit dem heutigen Tag fand durch Tausch die Versetzung Hirten – Lehmen statt. Lehrer Marx begann in Lehmen seine Tätigkeit und Lehrer Schmitz kam von Lehmen nach Hirten.
September 1933:
Im Keller wurde von 2 Arbeitern ein Brunnen gegraben. Wasser wurde durch den Rutengänger Herr Baumeister festgestellt. Als die Arbeiten auf 6 m Tiefe kamen, wurden die Arbeiten plötzlich eingestellt, da die Gemeinde den Tagelohn von 4,20 Mark
(Tarif) nicht zahlen wollte; vorher arbeiteten die Arbeiter für 2,50 Mark. Wasser war auf 6 m Tiefe noch nicht vorhanden. Der Brunnenschacht liegt ganz im Felsen.
1. Oktober 1933: Erntedankfest
Fackelzug der Jugend durch den Ort nach Kreuznick. Die Erwachsenen schlossen sich an. Abbrennen des Dankfeuers. Ansprache über Sinn und Bedeutung der Feier durch den Lehrer. Horst Wessellied und Deutschlandlied.
1934: Im Februar lief der Brunnen voll Wasser, das jedoch nicht klar wird, da Oberflächenwasser.
28. März 1934: Für die Ortswasserleitung sind Vermessungen gemacht worden. Die Pläne sind fertig. Kostenanschläge gemacht worden. Man hofft, das bei der 2. nationalen Arbeitsschlacht auch das Wasserproblem von Hirten gelöst wird und eine
Wasserpumpstation gebaut wird.
1. April 1934: Mit dem neuen Schuljahr wurde nach Einwilligung des Schulvorstandes und Genehmigung des Herren Kreisschulrates der Vormittagsunterricht eingeführt.
Oktober 1934: In diesem Monat wurde das Gitter und beide Tore, sowie die Fenster nur von außen, die zwei Haustüren sowie Stalltüren und Aborte gestrichen, alles nur von außen.
24. April 1935: Mittwoch nach Ostern, beginnt wieder der Unterricht. Zum neuen Schuljahr wurden drei neu aufgenommen. Ein Mädchen wurde entlassen. Schülerzahl: 29.
August 1935: Durch die andauernde Trockenheit ist die Körnerfrucht zu Teil Notreif eingefahren worden. Die ganzen Erntearbeiten konnten ohne Regen verrichtet werden. Kartoffelsträuche und Rüben beginnen zu welken und so ist der Ertrag gefährdet,
wenn nicht bald Regen fällt. Die Brunnen im Dorf haben Wassermangel. Trinkwasser muß im Börnchen geholt werden. Wasser aus dem Dorfbrunnen stinkt wenn es gekocht ist.
Am Samstag dem 24. fiel endlich der ersehnte Regen.
11. August: Nach Hirten kamen 13 Ehrenkreuze für Frontkämpfer, 2 für Kriegsteilnehmer. 1 Ehrenkreuz für Hinterbliebene.
Der Bürgermeister Mathias Laux aus Hirten verteilte dieselben in dem Gasthaus Nett.
13. August: Heute wurde vom bakteriologischen Institut Koblenz eine Wasserprobe von dem Brunnen im Keller genommen zur Untersuchung.
30. August: Die Untersuchung des Brunnenwassers ist ungünstig ausgefallen. „Für den menschlichen Genuß im jetzigen Zustand unbrauchbar“.
13. September: Heute erschien eine Kommission bestehend aus 6 Herren um die Möglichkeit zum Bau eines Brunnens zu prüfen.
Ergebnis: Einreichen eines neuen Gesuch, Kostenanschlag u.s.w. auf dem Dienstweg.
Oktober: Die Regierung hat zum Graben des neuen Brunnens im Garten 150,- Reichsmark zur Verfügung gestellt. Die Arbeit wird von Arbeiter Bohr ausgeführt. Die Gemeinde hat abgelehnt, für den Arbeiter die Beiträge für Versicherung zu zahlen. Diese müssen
auf Anordnung des Amtsbürgermeisters Dr. Fröhlich vom obigen Betrag (150,-) bestritten werden.
28. Oktober 1935: Die Naturaliensammlung bei den Landwirten hat in diesem Jahr 21,25 Zentner Kartoffeln und 8,95 Zentner Roggen für das Winterhilfswerk ergeben.
Februar 1936: Das Ausschachten des Brunnens im Garten wurde im Oktober 1935 begonnen. Bei 12 m Tiefe wurden die ersten Nebenadern angeschlagen. Bei 13 m war die Summe von 150,- Mark verbraucht. Diese kleinen Wasseradern gaben in 15 Stunden etwa 10 bis 15 Eimer Wasser. Die Hauptader wird noch einige Meter tiefer liegen.
Dem Opferring gehören in Hirten 3 Bewohner an.
Die N.S.V. hat Ende Februar 16 Mitglieder.
Vom Winterhilfswerk wurden 5 Familien mit 28 Personen betreut.
4. März: Am Mittwoch wurden die Ausschachtungsarbeiten am Brunnen beendet.Bei 15 m Tiefe wurde eine Wasserader angeschlagen, die klares Wasser in reichlichen Mengen brachte. Die Quarzader, die das Wasser bringt, ist etwa 25 cm dick. Es wurden 60 bis 70 Eimer Wasser am Tage geschöpft. Die Arbeit wird jetzt eingestellt, da kein Geld zum Weiterbau und auch keinerlei Interesse bei Gemeinde und Amt vorhanden ist.
(Was braucht der Lehrer Wasser….)
3. April: Eine Rücksprache bei der Regierung mit Herrn Reg. Baurat Becker hatte den Erfolg, das ein vorläufiger Zuschuß von 1000 Mark zur Verfügung gestellt wird.
13. Mai: Das staatliche Untersuchungsamt hat heute eine Probe Wasser aus dem Brunnen zur Untersuchung entnommen, nachdem der Arbeiter Bohr mit seinem Sohn 3 Tage gebrauchte, um den Brunnen leer zu schöpfen.
Juli 1936: In der Woche vom 14. bis 21. Juli ist endlich der Brunnen ausgebaut worden. Es wurden 31 Betonrohre von 50 cm Höhe und 80 cm lichter Weite zum Ausbau gebraucht. In der Tiefe kamen zuerst 5 Lagen Ziegelsteine. Der Zwischenraum wurde mit grobem Split ausgefüllt, bis zu einer Höhe von 4 m vom oberen Rand ab. Dann 1,80 m Beton, darauf wurde 1,80 m Lehm gestampft und als Abschluß 70 cm Beton. Die Arbeit wurde ausgeführt von der Firma Braun, Mayen, zum Preis von fast 700 Mark.
August 1936: Am Mittwoch, den 15. August lief in der Schule zum ersten Mal das Wasser in der neu gebauten Wasserleitung. Es wurden in die Schule 2 Kranen gelegt, einer im Schulgang und einer in die Küche. Ein dritter kam in die Waschküche, in die auch bei dieser
Gelegenheit elektrisches Licht angelegt wurde. Auch das Klassenzimmer bekam eine elektr. Lampe und eine Steckdose. Die Wasserversorgung geschieht durch eine elektr. getriebene Kreiselpumpe mit 300 ltr fassendem Druckkessel, automatisch wirkendem Druckschalter. Vom Keller führen 2 Rohrleitungen (Saug und Druckleitung) zum Brunnen. Da die Leitung Gefälle haben muß, so wurde der Graben an der Mauer 1,70 m tief und am Brunnen 2,80 m. Saugleitung hat 11/4 Zoll, die Druckleitung 1 Zoll. Saughöhe 12 m, ermöglicht durch eine Tiefsaugvorrichtung am Saugventil. Ausgeführt wurde die Anlage von der Firma Kohlhaas Mayen zum ungefähren Preis von 800 Mark.
Die Anlage arbeitet tadellos.
20. Oktober: Die Naturaliensammlung bei den Bauern in Hirten für das Winterhilfswerk 1936 / 1937 hatte ein schlechtes Ergebnis. Gezeichnet wurde bei 2 Sammlungen an Roggen: 3,45 Zentner, Kartoffeln: 30,50 Zentner.
4. März: Heute fand im Kreise und auch in unserem Orte eine Verdunklungsübung statt. Die Bewohner hatten alle den Zweck der Übung erkannt und den Ort vorbildlich verdunkelt. Nirgends war ein Lichtschein zu sehen, sodas in einem Ernstfalle den Fliegern von unserem Ort kein Lichtschein den Weg weisen würde.
5. Juni: Heute fand auf dem Sportplatz Monreal um 9.00 Uhr beginnend die Reichsjugendwettkämpfe statt. Von Hirten nahmen 4 Jungmannen und 7 Jungmädel teil.
Abends 8,30 Uhr fand die Siegerverkündigung statt. Von dem Jungvolk erhielten die Knaben alle 4 die Siegernadel, da alle über 180 Punkte erhielten; von den Mädchen wurden 4 als Sieger verkündet.
Juni: Das Wasser des neuen Brunnens hat einen geringen Gehalt an Kohlensäure, diese greit die Zementrohre an und dadurch wird das Wasser gesundheitsschädlich.
Dieses Übel kann behoben werden, wenn die Kohlensäure dem Wasser entzogen wird. Dies kann geschehen durch einen isolierenden Anstrich, der jetzt nach Fertigstellung des Brunnens nicht mehr anzubringen ist; oder durch eine Berieselung über Marmor. Letzteres soll jetzt versucht werden. 9 Zentner Marmorkies werden auf dem Grund des Brunnens ausgebreitet, und soll die Kohlensäure aufnehmen, so das dann das Wasser, das von unten aufsteigt Kohlensäurefrei ist, und die Rohre nicht mehr angreifen kann. Vorausgesetzt, das kein Wasser, das von außen an den Rohren steht, von unten hereinkommt. Soll auch dieser Versuch fehlschlagen, so müsste ein neuer Brunnen gebaut werden. Dies auszuführen wird schwer fallen, da keiner die Verantwortung der Schuld auf sich nehmen will, das Isolieren der Rohre beim ersten Bau unterlassen zu haben.
Der N.S.V. gehören in Hirten jetzt an 31 Mitglieder = 22,1%.
Dem Opferring gehören 3 Mitglieder an
Über die Beschaffenheit des Schulgebäudes ist zu erwähnen, das Ostern ein Teil der Zimmerdecke des kleinen Zimmers neben der Küche herabfiel, da die Trägerbalken vollkommen faul sind, weil die Giebelwand feucht wie ein Schwamm ist. Ob eine Ausbesserung stattfindet, ist für dieses Jahr fraglich. Bis heute 17. Juni ist noch nichts unternommen.
18. Juni: Das Wasser ist nach der Analyse schwach Kohlensäurehaltig. Die Kohlensäure ist aber so stark, das sie die Zementrohre angreift und dadurch das Wasser stark alkalisch macht und Gesundheitsschädlich. Seit Frühjahr soll dem Übelstand abgeholfen werden, aber keiner will die Arbeiten ausführen lassen. Das Übel hätte vermieden werden können, wenn beim Bau des Brunnens die Anweisung des Untersuchungsamtes beachtet worden wäre. Heute soll Abhilfe geschaffen werden. 9 Zentner Marmorkies sind auf den Grund des Brunnens gebracht worden, nachdem das Wasser aus dem Brunnen abgepumpt worden war. Die ganze Leitung wurde von dem alten Wasser entleert, auch der Kessel im Keller gereinigt.
August: Das Wasser wurde vom staatlichen Untersuchungsamt für unschädlich befunden.
Nachdem der letzte Dorfbrunnen von der Polizei geschlossen worden ist, hat Hirten jetzt keinen Brunnen der gutes Trinkwasser gibt. Die Bewohner sind deshalb gezwungen am Börnchen (Im Dellchen) ihr Trinkwasser zu holen.
September 1937: Infolge der Trockenheit muß auch das Wasser für das Vieh mit Fässern aus der Karbach geholt werden. Die Kartoffel, Rüben und Kohlrabi vertrocknen auf dem Feld, da es seit Monaten kaum geregnet hat. Die ganze Körnerernte ist ohne Regen bei glühender Hitze geborgen worden. Die Weiden sind durch die Dürre vollständig verbrannt, so das die Bauern schon ein Großteil ihres Heues verfüttern mussten.
2. September 1937: In diesem Jahr gab es eine reiche Ernte an Brombeeren. Für die N.S.V. gingen alle Schüler der Schule an einem schulfreien Nachmittag pflücken. Zwei große Wassereimer voll konnten abgeliefert werden.
22. September 1937: Mit der Oberstufe wurde ein heimatkundlicher Ausflug unternommen. Mit Omnibus fuhren die Schüler von Hirten und Luxem über Mayen, Kruft und Weißenturm nach Koblenz. Traß und Bimsindustrie wurden besichtigt, neue Rheinbrücke bei Neuwied befahren. In Koblenz besichtigt: das Deutsche Eck, Kastorkirche, Rheinmuseum. Nach dem Mittag erfolgte eine kurze Fahrt auf dem Rhein, dann ein Gang durch die Hafenanlagen an der Mosel und durch die Stadt. Um 7.00 Uhr wurde die Heimfahrt angetreten. Unkosten des ganzen Tages 1,35 Mark.
Oktober 1937: Die Sammlung am 1. Eintopfsonntag ergab 4,40 Mark.
1938: Vom 13. bis 20. Februar fand in der Schule eine Schulung der Hauswarte von Hirten und Kreuznick im zivilen Luftschutz statt. Es waren 28 Teilnehmer die in 12 Stunden geschult wurden.
1938: Bei der Volksabstimmung am 10. April wurden in Hirten von 84 Wahlberechtigten 84 Ja Stimmen abgegeben.
Ostern 1938: Vor einem Jahr fiel im Wohnzimmer ein Stück der Decke herab. Zur Ausbesserung keine Mittel vorhanden. In 4 Jahren ist jetzt an der Dienstwohnung noch nichts ausgebessert worden, außer einmaliges Streichen der Küche. Eine Rücksprache mit der Regierung hatte den Zweck die Mängel der Dienstwohnung dort bekannt zu geben. Die Folge war ein Zuschuss, damit einige Zimmer in Ordnung gebracht werden können.
27. April 1938: Der Schulhof wurde mit 15 cbm Lavasplit bestreut. Damit wurde einem großen Übelstande abgeholfen, denn der Boden war Lehm. Bei jedem Regen traten die Schüler bis an die Knöchel im Schlamm herum. Wie die Kleider und Schuhzeug nach einer Pause aussahen, kann sich jeder vorstellen, Kosten zirka 80 Mark. Nachdem uns der März einige Wochen schönstes Frühjahr beschert hatte, müssen wir jetzt am 21. Mai schon mehrere Tage das Schulzimmer heizen.
30. Juni 1938: Es wurde damit begonnen die Dorfstraße mit einer dicken Decke zu versehen. 4 Jahre lagen die Steine im Graben, zum Teil geklopft, zum Teil noch in großen Stücken. Denn wie immer, war es auch hier unmöglich das alle Dorfbewohner ihre Pflicht zum Frondienst nachkamen. Gras wuchs über die großen Steinhaufen und eine unschöne Zierde für das Dorf. Jetzt hat der Kreis die Arbeit ausgeführt, damit eine Verbindungsstraße in gutem Zustand sei, zwischen Reichsstraße, Monreal und Kaisersesch.
August 1938: Die Regierung hat für Instandsetzungsarbeiten 900 Mark bewilligt.
Oktober 1938: Der Schulsaal wurde neu gestrichen, desgleichen Eingang und die außenliegenden Gebäudeteile. In der Dienstwohnung wurde gestrichen und tapeziert: Treppenhaus, Küche, Wohnzimmer und 2 Schlafzimmer. Die Decke des Wohnzimmers wurde ausgebessert, nachdem man 1 1/2 Jahre mit zum Teil heruntergefallener Decke den Raum als Wohnzimmer benutzen musste. Bei den Ausbesserungsarbeiten fiel die halbe Decke herunter, mit solcher Gewalt, das die neu gestrichene Decke des Schulsaals mehrere Risse bekam und abbröckelte. 2 Arbeiter entgingen knapp dem Tode. In der Waschküche wurde ein neuer Kamin aufgebaut. Die Wand nach der Wetterseite im Wohnzimmer wurde mit Kokosplatten trockengelegt.
3. November 1938: Die Bewohner von Hirten, die im Luftschutz noch nicht ausgebildet waren, wurden in Kurzlehrgängen alle im Luftschutz geschult.