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Laut regionalem Raumordnungsplan liegt Hirten im ländlichen Raum, dem Mittelbereich Mayen zugeordnet. Der Strukturraum weist aufgrund fehlender Erwerbsmöglichkeiten und Ferne zu den Zentren stärkste Strukturschwächen auf. Das unmittelbare Umfeld von Hirten verfügt nur über eine durchschnittliche Eignung für den Fremdenverkehr, allerdings schließt sich nördlich von Kreuznick mit Mayener Hinterwald und Blumerather Heide eine für Naherholung und Tourismus sehr ansprechende Landschaft an.

Die Gemeinde Hirten liegt in der zentralen östlichen Hocheifel etwa 460m über NN, der Ortsteil Kreuznick ca. 480m über NN. Die naturräumliche Einheit wird nach dem Hauptentwässerungssystem als Elzbachhöhen bezeichnet, eine etwas nach Süden geneigte Hochfläche, die von einigen Nebenbächen der Elz- hier der Karbach- durchzogen wird. Im Gegensatz zum im Norden anschließenden Mayener Hinterwald ist die Landschaft offen, d.h. größtenteils Landwirtschaftlich genutzt. Lediglich entlang der Bachläufe ist verstärkt Wald anzutreffen.

Die Landwirtschaft spielt heute in Hirten keine Rolle mehr. Im Ort existieren keine landwirtschaftlichen Betriebe, die Felder und Wiesen sind alle von Landwirten aus den Nachbargemeinden angekauft oder gepachtet. Auch im Ortsbild findet man nur noch wenig landwirtschaftlich genutzte oder ehemalige landwirtschaftliche Gebäude. Aus der Vielzahl der Neubauten ist zu schließen, dass ein schon früher einsetzender Rückgang in der Landwirtschaft zum Abriß der alten Bausubstanz und Ersatz durch Neubau geführt hat.

Die Versorgung der Bevölkerung erfolgt in erster Linie durch Großeinkäufe in Mayen und an fahrenden Läden im Ort. Mit 6 Fahrten am Tag, Montag bis Freitag, ist die Anbindung nach Mayen durch den öffentlichen Personennahverkehr als befriedigend zu bezeichnen. Allerdings sind die Angebote in den Schwachlastzeiten, also nach 19:00 Uhr und am Wochenende, wie fast überall im ländlichen Raum, sehr schlecht. Vor allem die nicht motorisierten

Bevölkerungsschichten, wie ältere Menschen, jugendliche und Finanz schwächere Mitbürger, sind hier benachteiligt. Kindergarten und Grundschulstandort ist Weiler. Eine Realschule plus befindet sich in Nachtsheim. Für die weiterführenden Schulen ist, wie für die gesamte Verbandsgemeinde, Mayen der nächste Standort.

Hirten/Kreuznick
Die Hauptverkehrsanbindung erfolgt über die B 258 von Mayen zum Nürburgring bis Aachen, die in Kreuznick gleichzeitig die Hauptstrasse bildet. Unmittelbar hinter Kreuznick liegt die B 410 Richtung Kelberg,-Gerolstein,-Prüm. Hirten wird durch die Landesstraße 97 erschlossen, die über Luxem und Weiler ins Elztal führt.

Hirten zeigt eine sehr aufgelockerte Bauweise mit einer Vielzahl von Neubauten im alten Ortskern. Lediglich die Untere und Obere Dorfstraße im unmittelbaren Umfeld der Kapelle weisen eine kompaktere Bauweise auf. Sehr ansprechend sind eine Reihe von großkronigen Bäumen wie Linden, Kastanien, Walnuss u.a., die auch auf privaten Flächen stehen. Die Kapelle und das Gemeindehaus mit ihrem Umfeld bilden den dörflichen Mittelpunkt von Hirten. Der Ortsteil Kreuznick liegt als Bandsiedlung entlang der stark befahrenen B 258. Die Siedlung besteht zur Zeit aus 20 Wohnhäusern, von denen die meisten ähnlich wie in Hirten nach 1960 gebaut wurden. Die Baugrundstücke sind in der Regel relativ groß. Die Neubauten liegen etwas weiter von der Bundesstraße weg. Nur 3 Gebäude weisen eine ehemalige landwirtschaftliche Nutzung auf.

In der Vergangenheit hat sich Hirten und Kreuznick von einem bäuerlich geprägten Dorf zu einer mehr oder weniger reinen Wohngemeinde entwickelt. Der Ort bietet kaum Erwerbsmöglichkeiten. Die Erwerbstätigen sind gezwungen in das nahe Mittelzentrum Mayen, oder weiter zu den Arbeitsplatzzentren am Rhein zu pendeln. Die Situation wird sich in Zukunft wohl kaum wesentlich ändern. Die unverwechselbaren Eigenschaften des Dorfes sind neben der landschaftlichen Lage und der Straßenführung vor allem die Ortsbildprägenden Gebäude.

Deshalb sollten diese so weit als möglich erhalten bleiben. Die Entwicklung zu einem gesichtslosen Ort mit reiner “Schlaffunktion” kann und darf nicht im Interesse der Gemeinde liegen. Bürgerinnen und Bürger sind deshalb gleichermaßen gefordert den eigenständigen Charakter unseres Dorfes zu erhalten.